Ökostrom

Erneuerbare Energien = Ökostrom

Als erneuerbare Energien, auch regenerative Energien genannt, werden nachhaltige Ressourcen bezeichnet, die Energie liefern und ausgehend von menschlichen Maßstäben unerschöpflich scheinen. Deutschland ist bei der Förderung und Entwicklung dieser Alternativen zur Energiegewinnung auf einem sehr guten Weg, wie beispielsweise die Zahlen von 2007 belegen: In diesem Jahr hat der Anteil an Strom aus regenerativen Quellen eine Höhe von 14,2 Prozent am Bruttostromverbrauch erreicht. Dies sind 25 Prozent mehr als im Jahr davor und allein der Zuwachs diesen Jahres reicht aus, eine Stadt wie Hamburg mit Strom zu beliefern. Momentan beläuft sich der Anteil des tatsächlich genutzten Strom aus regenerativen Energien auf etwa 10,2 Prozent des verbrauchten Stroms. Die herkömmliche Stromerzeugung scheint interessanterweise wohl inzwischen nicht mehr die lukrativste zu sein, da in Ländern, in denen Strom privatisiert worden ist, auch keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden.

Sonnenenergie

Sonnenenergie

Sonnenenergie

Zur Nutzung von Sonnenenergie gibt es die so genannten thermischen Sonnenanlagen, welche aus einem Kollektorfeld, einem oder mehreren Wärmespeicher/n, einem Solarkreis (geschlossener Rohrkreis zwischen Kollektoren und Speicher) und einer Regelung bestehen und der Erwärmung von Wasser dienen.
Die Sonnenkollektoren absorbieren die Sonnenstrahlung um sie in Wärme umzuwandeln. Diese wird durch das Rohrsystem mit Hilfe eines Wärmeträgermediums zum Solarspeicher transportiert und erwärmt dort das Wasser im Speicher. Das Medium wird anschließend zu den Kollektoren zurückgepumpt. Der gesamte Kreis wird durch den Regler in Betrieb gehalten.
Einmal installiert, liefert diese Solaranlage (beispielsweise auf dem Hausdach) unbegrenzt Energie, ohne das weitere Kosten entstehen. Bei der Energieerzeugung entstehen keinerlei Emissionen oder andere Schadstoffe.
Windkraft

Windenergieanlagen werden durch die Bewegungsenergie des Windes angetrieben, welcher durch unterschiedliche Luftdruckverhältnisse in Erdoberflächennähe hervorgerufen wird. Neuere dieser Anlagen nutzen das Auftriebsprinzip statt wie bisher das Wiederstandsprinzip. Das bedeutet, dass statt der Luftströmung Widerstand entgegenzusetzen, die Flügel durch den Wind angetrieben werden, wodurch diese in Rotation versetzt werden.

Windkraft besitzt momentan das größte Ausbaupotential der regenerativen Energien, da Quellen wie Sonne und Wasser als Energieträger weitgehend erschlossen sind. Hier ist die technische Entwicklung ist bereits fortgeschritten und verlässliche Erfahrungen mit der Technik liegen vor. Im Jahr 2005 konnten durch die Nutzung von Windenergie etwa 2 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden und bis 2025 soll allein der Anteil von Windenergie ein Fünftel des verbrauchten Gesamtstroms ausmachen, was eine Einsparung von 10 Prozent der Kohlendioxid-Emission bedeutet.

Wasserkraft

Wasserkraft

Wasserkraft

Der mittels Wasserenergie erzeugte Strom macht in Deutschland mit 4,2 Prozent den größten Anteil an Energie aus, welche aus erneuerbaren Quellen gewonnenen wurde. Global beträgt der aus Wasserenergie gewonnene Anteil an Strom sogar 16 Prozent! Bei Fließkraftwerken (80 Prozent der Wasserkraftwerke in Deutschland) erfolgt der Turbinenantrieb durch die Fließkraft von Wasser in Flüssen – diese werden meistens zusätzlich begradigt, um eine höhere Fließgeschwindigkeit zu erzielen, was zu einer höheren Energiegewinnung führt. Allerdings ist dies ökologisch nicht ganz unbedenklich, da durch die enorm gesteigerte Fließgeschwindigkeit der Lebensraum vieler im Wasser beheimateter Flora und Fauna zerstört wird. Daneben gibt es noch Speicherkraftwerke (20 Prozent der deutschen Wasserkraftwerke), die die Fallenergie des Wassers an Wasserfällen zum Antrieb von Turbinen nutzen – ökologisch gesehen die wertvollere Variante. Vorgesehen ist hier eine Leistungssteigerung durch Modernisierung verbunden mit der Verbesserung der gewässerökologischen Situation.

Biomasse

Biomasse

Biomasse

Unter Biomasse versteht man Holz, Bioabfälle, Gülle und andere organische Stoffe pflanzlicher oder tierischer Herkunft. Die Nutzung dieser Ressourcen birgt großes Potential für Wärme- und Stromerzeugung. Biomasse ist der vielseitigste regenerative Energieträger, da er in Fest-, Flüssig- oder Gasform zur Bereitstellung von Wärme, zur Stromerzeugung oder als Kraftstoff einsetzbar ist. Seine Erschließung wurde durch das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz), die BiomasseV, das Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien sowie die Darlehensprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert, wodurch eine deutliche Verbesserung des Ausbaus an Bioenergien bemerkbar wurde.

Ende 2002 leistete die Verwertung von Biomasse eine Bereitstellung der Wärmeenergie von etwa 3,5 Prozent, 1 Prozent der gesamten Stromerzeugung und 0,8 Prozent der Treibstoffherstellung. Langfristig wird mit einem Anteil von 10 Prozent der Stromversorgung und sogar 20 Prozent der Wärmebereitstellung durch Biomasse gerechnet. weit über 1.300 Tankstellen, die Biodiesel anbieten.

Geothermie

Geothermie

Geothermie

Diese Art der alternativen Energien dürfte wohl die am wenigsten bekannte Variante sein. Geothermie, oder auch Erdwärme genannt ist die Wärme, die im zugänglichen Teil der Erdkruste gespeichert ist. Möglich ist die direkte Nutzung durch eine Wärmepumpenheizung (Wärmen und Kühlen) und die Nutzung durch Erzeugung von Strom. Ideal ist die Verbindung beider Möglichkeiten durch eine Kraft-Wärme-Koppelung, da hier der Nutzgrad am Höchsten ist. Das Problem dabei ist leider, dass sich nicht an jeder Kraft-Wärme-Koppelung Abnehmer für die entstehende Wärme finden lassen – der Strom ist ja relativ unproblematisch transportabel. Mit den in den oberen 3 Kilometern der Erdkruste gespeicherten Energien könnte theoretisch der momentane weltweite Energiebedarf für mehr als 100.000 Jahre gedeckt werden!