Stromanbieter

Seit der Liberalisierung des Strommarkts 1998 kann zwischen verschiedenen Anbietern gewählt werden. Dies dient der Wettbewerbsvielfalt und den damit verbundenen Annehmlichkeiten für die Endverbraucher. Das Wechseln von einem Stromanbieter zu anderen ist äußerst unkompliziert.
Im Internet können Sie Stromtarifrechner aufrufen, die für Sie die Recherchearbeit übernehmen. Hierfür brauchen Sie einfach nur Ihre Postleitzahl und Ihren geschätzten Stromverbrauch in Kilowattstunden eingeben. Die Postleitzahl dient dem Aussortieren von nicht in Ihrer Region vorkommenden Anbietern.

StromanbieterDen Stromverbrauch können Sie anhand Ihrer alten Stromrechnungen schätzen oder aber, Sie halten sich an die vom Tarifrechner auf Erfahrungswerten basierenden Richtwerte. Wohnen Sie im Postleitzahlengebiet 30159 und sind Mitglied eines Zweipersonenhaushalts (2.500 kWh), dann ist die FlexStrom GmbH mit 414,30 € der günstigste Anbieter. Es handelt sich sogar um ein Ökostromprodukt. Diese können Sie übrigens auch mit in die Suche eingeben. Der Grundversorger Stadtwerke Hannover landet weite abgeschlagen auf Platz 18 und verlangt 529,62€ pro Jahr.

Ausgehend von der Suchergebnisliste können Sie online weitere Informationen vom Stromanbieter Ihrer Wahl anfordern. Sorgen Sie dafür, dass der Wechsel von Anbieter zu Anbieter übergangslos erfolgt, andernfalls werden Sie vom teuren Grundversorger in der Zwischenzeit versorgt. Damit erübrigt sich auch gleichzeitig die Frage, ob Sie in der Übergangszeit von der Stromversorgung abgeschnitten sind. Vor einem Umzug sollten Sie ebenfalls daran denken, einem Stromversorger einige Wochen vorher Bescheid zu geben. Sonst springt wieder Ihr zukünftiger Grundversorger ein.

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Glücklicherweise haben Sie bei dessen Standarttarif eine Kündigungsfrist von vier Wochen zum Monatsende. Auf der Suche nach Ihrem Stromanbieter nehmen Sie ruhig mehrere Tarifrechner in Anspruch. Wenn deren Ergebnisse übereinstimmen, können Sie von wahrheitsgemäßen Angaben ausgehen. Obgleich die Tarifrechneranbieter immer bemüht sind, aktuelle Angaben zu machen, können Ihnen auch mal Fehler unterlaufen. Wählen Sie ein kurze Vertragslaufzeit, damit Sie bei günstigeren Angeboten schnell wechseln können.
Bei vermeintlichen Preisknüllern könnten bald Preiserhöhungen anstehen, weil das Angebot nicht kostendeckend war. Machen Sie um Festpreisangebote einen großen Bogen: machen die Anbieter pleite, bekommen Sie bei unterschrittener, vereinbarter Abnahmemenge das Geld nicht wieder, verbrauchen Sie mehr als vertraglich geregelt, stehen ebenfalls Mehrkosten an.

Beim Preisvergleich ist auf die Anführung von Grund- und Verbrauchspreis, inklusive Netzentgelte, Stromsteuer, Umsatzsteuer sowie alle sonstigen Abgaben zu achten. Seltsamerweise haben im Zeitraum von 2000 bis 2007, in dem die Strompreise um die Hälfte gestiegen sind nur sechs Prozent der Verbraucher den Anbieter gewechselt. Mit einem Stromanbieterwechsel können Sie auch etwas für das Klima tun: in mehr als zwei Drittel der deutschen Städte sind die Ökostromanbieter günstiger als die Grundversorger.

Hinzu kommt, dass mit einem Stromanbieterwechsel keine Nachteile verbunden sind. Strom gibt es nur in einer einzigen Qualität, er unterscheidet sich lediglich in seiner Herstellung. Die Verbraucherzentralen und der Mieterbund haben ausgerechnet, dass, wenn alle 40 Millionen deutschen Haushalte zum günstigsten Stromanbieter wechseln würden, zwei Milliarden Euro für den privaten Konsum freigesetzt würden.